Alles Wissenswerte über Nougat aus Montélimar in 5 Minuten

Montélimar liegt mitten in der Drôme Provençale und ist bekannt für seine hohe Lebensqualität sowie seine erstklassigen Produkte, wie etwa Honig oder Mandeln. Es ist daher nicht verwunderlich, dass auch Nugat zu den Spezialitäten der südfranzösischen Stadt zählt. Erfahren Sie alle wichtigen Details über diese begehrte Süßigkeit.

Weißer Nugat...

Wussten Sie, dass die Farbe von Nugat vor allem aufgrund der Kochzeit seiner Zutaten variiert? Der für seine weiche Konsistenz bekannte weiße Nougat besteht aus einer fast fünfstündig langsam über einem Wasserbad verrührten Mischung aus Honig und Eischnee. Erst nachdem sich das Massevolumen verdoppelt hat, wird der erhitzte Zucker eingegossen und ganz zuletzt, kurz bevor man die Nugatmasse in die Form füllt, werden die Mandeln untergehoben. Weißer Nugat wird für gewöhnlich als Nachspeise genossen. Im Gegensatz zum dunklen Nugat, müssen die weißen Nugatblöcke über Nacht in ihren Formen bleiben, bevor sie serviert werden können.

... oder dunkler Nugat

Dunkler Nugat wiederum ist eine köstliche Mischung aus Honig, Eiweiß und Mandeln, die bei großer Hitze 45 Minuten lang kräftig gerührt wird, bis der Honig karamellisiert. Man muss dabei sehr aufpassen, denn nur wenige Sekunden Unaufmerksamkeit genügen und der Nugat brennt an und wird ungenießbar! Dunkler Nugat wird bereits wenige Stunden nachdem er in die Form gegossen wurde in Stücke geschnitten und serviert.

Geschichte des Nougats

Nugat ist eine provenzalische Spezialität, die in Marseille erfunden wurde. Seine Verfeinerung verdanken wir dem Agronomen Olivier de Serres, der im 18. Jahrhundert in der Provence mit der Kultivierung von Mandelbäumen begann, denn ab diesem Zeitpunkt wurden die im Originalrezept verwendeten Walnüsse durch Mandeln ersetzt. Der Montélimar-Nugat entwickelte sich in der Folge rasch zu einer überaus begehrten Spezialität, die jeder prominente Besucher der Stadt als Gastgeschenk erhielt - so auch im Jahr 1701 die Herzöge von Berry und des Burgund, Enkel des Königs Ludwig XIV., auf ihrer Rückreise von Spanien. In kürzester Zeit wird die süße Köstlichkeit in ganz Frankreich und über die Landesgrenzen hinaus bekannt.

Eine provenzalische Tradition

Der Montélimar-Nugat zählt in der Provence zu den 13 traditionellen Weihnachtsdesserts. Zusammen mit getrockneten Früchten, der „Ölpumpe", einem mit Orangenblüten aromatisierten Kuchen, und frischem Obst ist Nougat aus Montélimar eines der vier Desserts, die auf keinem Fall beim Weihnachtsessen fehlen dürfen. In Anlehnung an die vier religiösen Orden mit Armutsgelübde, tragen sie den Beinamen „die vier Bettler“, wobei der weiße und dunkle Nugat die Büßer darstellen.

Weitergegebenes Know-How

Heute gibt es noch 13 Nugathersteller, die das Montélimar-Nugat zubereiten. Das 1837 gegründete Maison d‘Arnaud Soubeyran hat dabei die längste Tradition. Das Wissen um die Herstellung des regionalen Nougats wird in diesem Familienunternehmen bereits in der vierten Generation weitergegeben. Im Nugatmuseum in Montélimar (Externer Link) erfährt man alles über die Geschichte und Zubereitung dieser so einzigartig schmeckenden süßen Spezialität.

Für alle Feinschmecker

Als Kuchen oder Eis - das bekannte Montélimar-Nugat gibt es in allen nur vorstellbaren Ausführungen. Bekannte Chefköche erfinden heute das traditionelle Nugatrezept aus Montélimar neu. Als Vorbild dienen ihnen Chef Alain Ducasse und sein neu kreiertes Orangennugat sowie Chef Cyril Lignac und sein Eisnugat mit Honig und kandierten Früchten.

Eine Gourmetpause auf dem Weg in den Urlaub

Der Montélimar-Nugat verdankt seine Bekanntheit der Nationalstraße N7, auf der früher die Franzosen in den Sommerurlaub nach Südfrankreich fuhren. Seitdem halten jedes Jahr Millionen von Besuchern in Montélimar an, um sich ein wenig auszuruhen und zugleich eine Feinschmeckerpause einzulegen. Zahlreiche Touristen halten auch heute noch - in Erinnerung an ihre Kindheit - mit ihrer Familie auf der Autobahnraststätte von Montélimar an, um das für die Region so typische Nugat zu kaufen.