Neue Kulturorte in Paris, die man nicht verpassen sollte

Hôtel de la Marine, Bourse de Commerce – Pinault-Stiftung, La Samaritaine… Die Eröffnung vieler symbolträchtiger Gebäude wurde aufgrund der Gesundheitskrise verschoben. Wir zählen die Tage und verkürzen uns derweil die Zeit mit der spannenden Entdeckung dieser Kunst- und Begegnungsorte, die die französische Kultur zum Leuchten bringen und Paris als Hauptstadt der Kunst bestätigen. Lassen Sie sich überraschen.

Die Bourse de Commerce - Sammlung Pinault

Nach 4 Jahren Baustelle hat die einstige Pariser Warenbörse, die jüngst in ein imposantes Museum der Sammlung Pinault verwandelt wurde, ihre Tore am 22. Mai 2021 eröffnet! Dieses symbolträchtige Gebäude von Paris, das im Herzen des Stadtteils Les Halles liegt, wurde komplett renoviert. Die Realisierung des eindrucksvollen Projektes wurde dem japanischen Architekten Tadao Ando anvertraut. Dieser entwarf einen Betonzylinder von 30 Metern Durchmesser und 9 Metern Höhe, auf und vor dem die Kunstwerke präsentiert werden. Diesen ließ er unter der Glasdachkuppel platzieren, um somit eine neue Perspektive zu schaffen. Das Museum, das sich ganz der zeitgenössischen Kunst widmet, verfügt über eine Gesamtfläche von über 3.000 m2, unter anderem für Ausstellungen, ein Gourmetrestaurant und Mediationsorte.

Collection Pinault (Externer Link) - 2 Rue de Viarmes - 75001 Paris

Das Hôtel de la Marine

Nachdem es mehr als 200 Jahre lang der Sitz des Ministeriums und Generalstabs der französischen Marine war, erstrahlt nun das prunkvolle Hôtel de la Marine seit dem 12. Juni 2021 im neuen Glanz! Der Architekt Alain Moatti wurde mit der ambitionierten Restaurierung und Neugestaltung des Bauwerkes beauftragt. Besonders bemerkenswert: das 300 m2 große Glasdach, das vom englischen Baukünstler Hugh Dutton kreiert wurde. Nach drei Jahren Bauarbeiten wurde aus dem symbolträchtigen Denkmal der Rue Royale eine „kulturelle Hochburg der französischen Hauptstadt“. Die Eröffnung, die ursprünglich im Sommer 2020 geplant war, wurde auf den Sommer 2021 verschoben. Im Gebäude sind auch Geschäfte, Büros, Restaurants, eine Buchhandlung und ein Café zu finden – Orte, die zum Verweilen einladen. Außerdem beherbergt das Hôtel de la Marine den Sitz der Fondation pour la mémoire de l’esclavage (Stiftung für die Erinnerung an die Sklaverei) und zeigt dauerthaft in der Ausstellungsgalerie rund 6.000 Meisterwerke aus der Sammlung Al Thanidu Qatar.

Hotel de la Marine (Externer Link) - 2 Place de la Concorde - 75008 Paris

Die neue Samaritaine

Das lange Warten hat endlich ein Ende: Die Tore der Samaritaine sind seit dem 23. Juni 2021 wieder offen! Dieses Juwel im Art Deco-Stil, das 2005 aus Sicherheitsgründen geschlossen wurde, wurde 15 Jahre lang renoviert. Das ehemals größte Kaufhaus von Paris, das zwischen Pont Neuf und Rue de Rivoli liegt, gehört seit 2000 dem französischen Konzern LVMH. Der symbolthafte Shopping-Tempel wurde vollkommen neu gestaltet: mehr als 70.000 m2 bieten jetzt Platz für ein 20.000 m2 großes Kaufhaus, ein Luxushotel mit 72 Zimmern, Büros, Restaurants, Sozialwohnungen und eine Kindertagesstätte.

La Samaritaine (Externer Link) - 19, rue de la Monnaie - 75001 Paris

Das Grand Palais éphémère

Nichts geht verloren, alles wandelt sich… Dieses Motto trifft ganz auf das Grand Palais zu. Aufgrund groß angelegter Umbauarbeiten bleibt das historische Bauwerk bis 2024 geschlossen, siedelt jedoch während dieses Zeitraums in eine 10.000 m2 große geschwungene Doppelgewölbekonstruktion auf den Champs de Mars über, wenige Schritte vom Eiffelturm entfernt, und wird zum "Grand Palais Éphémère". Das temporäre neu entstandene Gebäude soll seine Pforten im Frühling öffnen. Bei der Planung dieses einmaligen Bauwerks, der von Architekt Jean-Michel Vilmotte designt wurde, wurde auf die ökologischen Ambitionen unseres Zeitalters besonders Wert gelegt: nachhaltige und optimierte Materialien, geringer Energieverbrauch, Wiederverwertung des Gebäudes am Ende der vier Betriebsjahren… Das Grand Palais Éphémère wird nicht nur Events wie die internationale Messe zeitgenössischer Kunst FIAC, das internationale Reitturnier Saut Hermès und die Modeschauen von Chanel empfangen, die üblicherweise im Hauptschiff des Grand Palais stattfinden. Auch Kunst- und Kulturveranstaltungen der Rmn-Grand Palais werden dort organisiert.
Im Rahmen der Olympischen Spiele 2024 werden Judobewerbe und Wettstreite im Ringen im Grand Palais Éphémère zu sehen sein.

Grand Palais Éphémère (Externer Link) - Plateau Joffre - 75007 Paris

Die Manufacture de la Mode von Chanel

Der renommierte Luxuskonzern hat große Pläne mit dem "19 M", der Modemanufaktur von Chanel! Nordöstlich von Paris, an der Porte d’Aubervilliers, finden alle Kunstberufe in diesem Bauwerk zusammen… Das 19 M, das durch den berühmten Architekten Rudy Riccioti gestaltet wurde, der u.a. das MuCEM in Marseille und die Abteilung Arts de l’Islam im Louvre designte, versteht sich als offener Begengungsraum für Handwerkskünstler, Studenten und Kunstliebhaber. Architektonisch gesehen ist das 19 M eine Exo-Struktur, die aus 24 Meter hohen Fasern weißen Betons besteht – eine Erinnerung an Stofffaser, die Essenz der Mode. Rund 600 Angestellte arbeiten in dem über 25.000 m2 großen Gebäude, das sich in 5 Ebenen und 2 Untergeschosse aufteilt. Ein Ausstellungsraum ist auch geplant. Außerdem werden sich Juweliere, Schuh- und Handschuhmacher und Sticker des kultigen Modehauses sowie weiterer Luxus-Modemarken dort niederlassen. Derzeit wurde noch kein Eröffnungstermin angekündigt.

Manufacture de la Mode von Chanel in Aubervilliers - 38, avenue de la Porte d'Aubervilliers - 75019 Paris

Die Cité des Métiers d’Art et du Design

Im Herbst 2021 wird die Cité des Métiers d’Art et du Design eröffnet! Die Wahl für dieses große Revitalisierungsprojekt fiel auf das Bruneau Gebäude, das bis 1979 die nationale Keramikschule beherbergte. Ein symbolträchtiger und kreativer Ort, der sich perfekt dazu eignet, wertvolles und einzigartiges Know-How zu verewigen. Das künftige Bauwerk, das sich in der Grande Rue in Sèvres, in der Nähe des Schlossparks Domaine National de Saint-Cloud befindet, wird sich über 3.000 m2 erstrecken und aus zwei denkmalgeschützen Gebäuden bestehen, die Künstler empfangen werden. Marie-Suzanne de Ponthaud, Chef-Architektin der historischen Denkmäler in Sèvres, wurde mit den Umgestaltungsarbeiten beauftragt. Dieses innovative Kulturprojekt hat genaue künstlerische und pädagogische Ziele. Zuerst geht es darum, Kunsthandwerkern und Designern aus dem westlichen Teil der Region Île-de-France ein inspiriendes Arbeitsumfeld anzubieten. Ferner strebt der neu entstandene Ort danach, das Know-How für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen und zu würdigen. Insgesamt werden ein Ausstellungsraum sowie rund 20 Ateliers (von 30 bis 130m2) etwa hundert Künstlerinnen und Künstler willkommen heißen.

Cité des Métiers d’Art et du Design in Sèvres und Saint-Cloud - Grande Rue - 92310 Sèvres

Paris