Ein poetischer Spaziergang auf den Spuren von Lamartine im Burgund

Die hügeligen Landschaften im südlichen Burgund waren eine Quelle der Inspiration für den Schriftsteller Alphonse de Lamartine, geboren 1790 in Mâcon. Zu seinem 150. Todestag ist ein Spaziergang auf der Route Lamartine bestens geeignet, mehr über diese wichtige Figur der französischen Romantik zu erfahren.

Mâcon

Der Spaziergang beginnt in Mâcon, der Geburtsstadt Lamartines. Das Musée des Ursulines widmet ihm einen eigenen Ausstellungsraum, der den Lebensweg, die Werke und das politische Wirken von Lamartine nachzeichnet. Eine Sonderausstellung zeigt vom 28. Februar bis zum 12. Juli 2019 die verschiedenen Hommagen der Stadt an die öffentliche Person Lamartine. Um Mâcon zu erkunden, eignet sich der Lamartine gewidmete Stadtrundgang „Le Tracé de la plume“ („Die Fährte des Dichters”). Man erfährt dabei viel über Architektur, Literatur, Gastronomie und Geschichte der Stadt.

Musée des Ursulines (Externer Link)
Rundgang „Le Tracé de la plume“ (Externer Link)

Das Schloss von Monceau, in Prissé

Die zweite Etappe der Route Lamartine führt uns nach Prissé, zum Schloss von Monceau, von wo aus Lamartine sein politisches Amt als Abgeordneter ausführte. Um sich dem Trubel des Hauses zu entziehen, ließ er einen Pavillon inmitten der Weinberge erbauen. In diesem „Pavillon der Einsamkeit“ schrieb Lamartine einen Teil seiner „Geschichte der Girondisten”.

Berzé-le-Châtel

Wir nehmen die Route auf in Richtung der Burg von Berzé. Diese gehört mit ihren 14 Türmen und den drei Umfriedungsmauern fest zum Panorama des Lamartiner Tals, das man in den Werken des Schriftstellers wiederfindet. Die Festung bietet einen herrlichen Ausblick auf die Weinberge und den Kalkfelsen von Solutré.

Die Burg von Berzé (Externer Link)

Milly-Lamartine

Unsere Pilgerreise wäre unvollständig ohne einen Halt in Milly, wo Lamartine seine Kindheit und einen Teil seiner Jugend in einem Haus verbrachte, das ihm sehr am Herzen lag und eine große Inspirationsquelle für ihn war. Die Maison de Lamartine hat sich ihr romantisches Flair bewahrt und kann sonntags und an Feiertagen besichtigt werden.

Maison de Lamartine (Externer Link)

Das Schloss von Saint-Point

In Saint-Point kommt man dem Dichter Lamartine sehr nah. Das Schloss, das zu den „Maison des Illustres“ (Häuser großer französischer Persönlichkeiten) gehört, wurde Lamartine als Mitgift in die Ehe gegeben und war fortan Wohnsitz der Familie. Im Laufe der Besichtigung – vom Esszimmer, wo Gäste wie Victor Hugo, George Sand, Franz List oder Chopin empfangen wurden, über das Schlafzimmer bis zu seinem Arbeitszimmer – enthüllt sich das Leben des Dichters. Der Rundgang endet in der Kapelle im hinteren Teil des Parks, wo Lamartine und seine Angehörigen begraben liegen.

Schloss von Saint-Point (Externer Link)

Das Schloss von Pierreclos

Dieser Ort war Lamartine, Freund der Familie Pierreclos, sehr vertraut – zwei der hier lebenden Frauen spielten in seinem literarischen und persönlichen Leben eine wichtige Rolle. Heute bietet das Schloss Besichtigungen und Verkostungen von Wein aus dem gleichnamigen Gut an, das die insgesamt 8 Hektar großen Weinberge Pouilly-Fuissé, Saint-Véran, Mâcon-Pierreclos, Mâcon-Bussières und Mâcon-Milly-Lamartine umfasst. Zudem besteht die Möglichkeit, in einem der fünf Gästezimmer im Schloss zu übernachten.

Schloss von Pierreclos (Externer Link)

Bussières

Die letzte Etappe der Route Lamartine führt uns in das Dorf Bussières, unweit von Milly, wo Lamartine jeden Tag zu Fuß seinen Hauslehrer, den Priester Dumont, aufsuchte, der ihn zur Figur des Jocelyn inspirierte. Wir lassen es uns nicht nehmen, auf den Gipfel der Monsard-Anhöhe zu steigen, um noch einmal das Panorama des Lamartiner Tals zu bewundern.